Der Woerffel-Blog

Liebe Patienten,

seit Januar 2017 erschien monatlich ein Blog im Waggumer Echo, den Sie auch hier bei uns lesen können. Viel Vergnügen.

Aufgrund von redaktionellen Eingriffen seitens der Herausgebers musste die Zusammenarbeit mit dem Waggumer Echo im Herbst 2018 fristlos eingestellt werden. Das ist für Waggum, die Waggumer Bürger und die inhaltlichen Aspekte des Waggumer Echos sehr bedauerlich. Redaktionelle Eingriffe in die Pressefreiheit sollten definitiv der Vergangenheit angehören !!!

Blog Oktober 2018     Martin Wörffel

Liebe Leser,

vielleicht ist es Ihnen bereits aufgefallen: die letzten Waggumer Echo waren ohne die Wörffel Kolumne. Heute erscheint die letzte Kolumne im Waggumer Echo.

Ab sofort können Sie den Wörffel Blog in unregelmäßigen Abständen auf meiner Website www.woerffel.de weiterverfolgen. Viel Spaß beim Lesen.

Der menschliche Rücken

Heute möchte ich mal etwas über den menschlichen Rücken schreiben, frei nach dem Patienten- und Horst Schlemmer Motto : „ Ich habe Rücken….“. Wie allgemein bekannt ist, stellen Schmerzen im Bereich des Rückens (wo fängt der an und wo hört der auf ?) einen großen Teil der geklagten Beschwerden in der allgemeinmedizinischen Praxis dar.

Böse Zungen behaupten ja, dass der menschliche Rücken nur für die durchschnittliche Lebenserwartung eines vorzeitlich lebenden Menschen ausgelegt ist, nämlich ca. 40 Jahre. Alles, was darüber hinaus geht, ist sozusagen systemgebunden mit häufigen und anhaltenden Rückenbeschwerden verbunden.

Neulich hörte ich zum wiederholten Male  auf einer Fortbildung von einem Orthopäden, dass die einzige enge Korrelation zwischen dem Entstehen chronischer Rückenschmerzen und anderen Faktoren die Zufriedenheit am Arbeitsplatz darstellt. Das deckt sich mit meinen eigenen tagtäglichen Erfahrungen aus der Praxis. Alle anderen Faktoren, von denen wir immer denken, „ach klar, dass der Rückenschmerzen hat, bewegt sich nie, ist viel zu dick, sitzt immer nur am Schreibtisch, usw…“  haben nur einen geringen Einfluss auf die Schmerzentwicklung. Schade, dass die Ergebnisse solch großer Untersuchungen nicht in  den Personalabteilungen und Führungsetagen in diesem Lande bekannt sind, dann wäre vielleicht vieles anders an bundesdeutschen Arbeitsplätzen.

Was ist das Fazit: Verbesserung der eigenen beruflichen Situation anstreben (falls möglich)  ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Darüber hinaus fällt mir natürlich an erster Stelle wieder die chinesische Medizin ein, die mit der Akupunktur, dem Schröpfen, der Wärmebehandlung , dem Gua Sha und der Heilkräuterbehandlung (extern und intern) schöne und sehr wirksame Methoden zur Schmerzbehandlung beinhaltet.

In diesem Sinne ist das bekannte Motto „ein starker Rücken kennt keinen Schmerz“ im eigentlich gemeinten Sinne etwas sehr einseitig. Es kommt nicht auf die muskuläre Stärke an, wichtig sind (innere und äußere) Haltung,  Koordination, muskuläre Balance, Ausdauer, Beweglichkeit und eben auch die innere Stärke.

Nach diesem JahrhundertSommer wünsche ich weiterhin sonnige Herbsttage, bleiben Sie gesund !

Ihr Martin Wörffel

Blog Juni 2018     Martin Wörffel

Liebe Patienten,

gerade radele ich mit Freunden von Salzburg auf dem Alpe-Adria-Weg bis zum Mittelmeer. Der älteste Mitreisende ist bereits 70 und schafft die Strecke mit dem E- Bike problemlos. Es ist wirklich ein tolles Erlebnis und kann von halbwegs Trainierten gut bewältigt werden.

Das Frühjahr kam ja nun recht heftig mit schönem Wetter und relativ hohen Temperaturen.  Nach der langen Kälteperiode ist die Natur geradezu „explodiert“, und es kam zu hohen Pollenbelastungen. Allerorten wird nun darüber spekuliert, warum es dieses Jahr besonders schlimm für die Allergiker gekommen ist. Klimawandel und Luftverschmutzung werden diskutiert.

Was gesichert ist durch große Untersuchungen nach der politischen Wende in den ehemaligen Ostblockstaaten (DDR und in letzter Zeit auch in Polen), dass die Zunahme von Allergien in der Gesamtbevölkerung sehr viel mit unserer Lebensweise zu tun hat. Hier geht es v.a. um Ernährung und Hygiene. In genannten Ländern spielten Allergien keine große Rolle, nach der Wende glichen sich die Zahlen nach einigen Jahren aber an. Zusammenfassend lässt  sich festhalten: zu viel Hygiene und stark selektiertes und industrialisiertes Essen schadet Kindern und begünstigt das Auftreten von Allergien.

Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis sich diese Erkenntnisse allgemein durchsetzen werden.

Es gibt in Deutschland eine wenig bekannte Institution, den sogenannten gemeinsamen Bundesausschuss (GBA), ein Gremium aus Krankenkassen- Krankenhaus-und  Ärztevertretern, die maßgeblich darüber entscheidet, was in der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wird und was nicht, was Ärzte verschreiben dürfen und worauf Patienten ein Anrecht haben.

Dieser GBA hat vor kurzem beschlossen, dass Medikamente zur Behandlung von Allergien nicht mehr erstattet werden. Ein schönes Beispiel dafür, dass diese Entscheidungen willkürlich erscheinen und nicht recht nachvollziehbar sind. Warum bekommen schlecht Hörende Hörgeräte bezahlt, schlecht Sehende aber keine Sehhilfen. Allergikern scheint es offenbar nicht so schlecht zu gehen, dass die lindernden Medikamente weiterhin bezahlt werden. Dass kaum wirkende Erkältungsmittel nicht erstattet werden ist nachvollziehbar, bei gut wirkenden Medikamenten gegen Allergien bleibt Ratlosigkeit.

In diesem Zusammenhang möchte ich erneut darauf hinweisen, dass die chinesische Medizin Alternativen zur schulmedizinischen Behandlungen anzubieten hat: in erster Linie kommt die Ohrakupunktur zum Einsatz, bei Kindern auch Laserakupunktur. Präventiv oder saisonbegleitend gibt es auch die Möglichkeit der Behandlung mit chinesischen Heilkräutern.

In der letzten Kolumne hatte ich kurz über das Thema Prävention geschrieben, insbesondere darüber, dass die angebotenen Untersuchungen zu wenig wahr genommen werden. Daran anknüpfend möchte ich heute kurz vorstellen, welche Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden, damit sich ein Jeder ein eigenes Bild machen kann und überlegen kann, evtl. dann doch einmal zur Vorsorge zu gehen:

  1. Kinder Vorsorgeuntersuchungen (Details stehen in den ausgegebenen Vorsorgeheften) (Haus- oder Kinderarzt)
  2. Jugendgesundheitsuntersuchungen im Alter von 12-14 Jahren (Haus- oder Kinderarzt)
  3. Krebsvorsorgeuntersuchungen für Frauen ab dem Alter von 20 Jahren
  4. Hautkrebsvorsorge ab 35 Jahren für Frauen und Männer alle 2 Jahre (Haus- oder Hautarzt)
  5. Gesundheitsuntersuchung ab 35 Jahren für Frauen und Männer alle 2 Jahre (Hausarzt)
  6. Krebsvorsorgeuntersuchung für Männer ab 45 Jahren einmal im Jahr (Hausarzt oder Urologe)
  7. Brustkrebsvorsorge für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren – Mammographie-screening (Radiologe)
  8. Darmkrebsvorsorgeuntersuchung für Frauen und Männer

a  50-55 Jahre jährlich durch Stuhluntersuchung (Hausarzt oder Gynäkologe)

b ab 55 Jahren entweder weiter Stuhluntersuchung alle 2 Jahre (Hausarzt oder Gynäkologe) oder alle 10 Jahre eine vollständige Darmspiegelung (Internist),

wobei man hier wirklich dringlich zur Durchführung der Spiegelung raten muss, weil nur hier Krebsvorstufen entdeckt werden können. Ich kann wirklich allen empfehlen, diese von den Kassen unterstützten Vorsorgeuntersuchungen wahr zu nehmen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen weiterhin angenehmen  Frühsommer

und: bleiben Sie gesund !

Ihr Dr. Martin Wörffel

Blog September 2017       Martin Wörffel   

 Liebe Leser,

Der Sommer 2017 ist natürlich in aller Munde. Er ist ja nun weitestgehend ins Wasser gefallen. Es gab zwar einige schöne Tage, aber keine Beständigkeit und viel zu viel Regen. Draußen Sitzen und Essen oder gar Gäste empfangen war nicht wirklich zuverlässig planbar. Dabei müssen wir froh sein, dass wir hier weitestgehend von Überschwemmungen verschont geblieben sind. Vollgelaufene Keller sind nicht gerade eine Quelle der Freude aber nicht mit den Belastungen von Anwohnern von häufig ihr Flussbett verlassende Flüsse vergleichbar. Ich habe dieses Jahr im Bereich der Elbe die Hochwassermarkierungen an den Häusern gesehen: diese gehen teilweise bis zum 1. Geschoss hinauf. Da haben wir es hier ja recht komfortabel.

Durch den vielen Regen und die Überschwemmungen ist es aktuell zu einer wahren Mückenplage gekommen. Man liest ja überall von den rapide zurückgehenden Insektenzahlen, was einem nach längerer Autofahrt durch Inspektion der Frontscheibe sofort klar wird, die stechenden Plagegeister sind davon leider nicht betroffen. Zum Glück sind in unseren Breitengraden bislang keine Tropenkrankheiten wie das Denguefieber aufgetaucht, quälend sind die Stiche aber trotzdem.

Was tun: nicht rausgehen ? Hilft nicht wirklich, da die Biester auch in Autos und geschlossenen Räumen ihr Unwesen treiben. Aber: es gibt durchaus wirksame Repellents. Diese sollten als wirksamen Bestandteil ausreichend DEET enthalten (z.B. in Care Plus, Nobite oder Antibrumm). Aber Achtung: diese Einreibemittel schützen nicht gegen Zecken oder Bremsen. Bremsen sind ja glücklicherweise so schwer, dass die Landung meist nicht unentdeckt bleibt, so dass es hier selten zu Stichen kommt.

Ist die Mücke nun doch erfolgreich gewesen, sollten sich empfindliche Menschen den MosQuit Stichheiler zu legen. Dieses nett an zu schauende Device (wie es so schon neudeutsch heißt) , führt durch lokale Hitzeentwicklung (keine Angst, man kann es aushalten) zu einer Veränderung des Juckreiz auslösenden Mückenspeichels, so dass es deutlich weniger juckt und weniger anschwillt. Am besten schnellst möglich anwenden und gegebenenfalls mehrfach wiederholen.

Ist der Stichheiler nicht zur Hand , bleibt einem nur noch die Anwendung von Fenistil-Gel (oder ähnlichem), was aber nicht wirklich gut hilft. Besser geht dann entweder eine Creme mit einem schwachen Kortison, die ohne Rezept in der Apotheke zu erhalten ist, oder besser nach Gang zum Hausarzt eine etwas stärkere Kortisoncreme, die in der Regel das Schlimmste verhindern kann.

Kommt es zu Fieber oder sich ausbreitenden Entzündungen, ist der Gang zum Arzt dann nicht mehr zu vermeiden.

Das gesamte Equipment lässt sich nächstes Jahr weiter verwenden oder bei der nächsten Urlaubsreise bestimmt sinnvoll einsetzen. DENN: Mücken gibt es praktisch überall…….

Nun wünsche ich uns allen noch ein paar sonnige Spätsommertage, bleiben Sie gesund !

Ihr Martin Wörffel

Blog Juli 2017        Martin Wörffel

Aus dem Alltag des Akupunkturtherapeuten

25.06.2017 Dr. Martin Wörffel

Seit einigen Jahren wird die Akupunktur ja von den Krankenkassen in ausgewählten Fällen bezahlt, und zwar bei chronischen Schmerzen im Bereich des Rückens (Lendenwirbelsäule) und der Knie. Das hat leider dazu geführt, dass zumindest in der Praxis eines Kassenarztes der Löwenanteil der Behandlungen bei diesen beiden Krankheitsbildern durchgeführt wird.
Natürlich verbergen sich dahinter diverse verschiedene schulmedizinische Diagnosen: allen voran natürlich der berühmte „Verschleiß“, aber auch Kniebinnenschäden, Meniscusschäden, Bandscheibenprobleme, überwiegend muskulärer Probleme usw.


Die schulmedizinische Diagnose spielt bei der Akupunkturbehandlung nur eine untergeordnete Rolle. Deswegen ist eine Bildgebung auch nicht zwingend erforderlich, wird aber aus anderen Gründen dennoch häufig durchgeführt.


Zielführend ist v. a. Lage und Ausstrahlung des Schmerzes, woraus sich der Leitbahnbezug und die Punktauswahl für die Position der Akupunkturnadel ergibt. Darüberhinaus ist die Differenzierung zwischen Fülle- und Leerezuständen wichtig. Diese Unterschiede bedingen zum einen Unterschiede in der Nadeltechnik und der Liegedauer. Aber auch ergänzende Therapieverfahren sind abhängig von der Grunddiagnose. Bei Füllezuständen werden eher ausleitende Verfahren gewählt: Schröpfen, Schröpfmassagen, blutiges Schröpfen, kräftige Nadelstimulation. Bei Leerezuständen tonisierende Verfahren wie vorsichtige Nadelstimulation, wärmende Maßnahmen: Moxibustion, Moxaboxen und Wärmelampen.


Erstaunlich sind die guten Erfolge v. a. bei Kniebeschwerden. Selbst bei schweren strukturellen Schäden entsteht häufig eine lang anhaltende Beschwerdefreiheit. Hier taucht häufig die Frage auf, ob sich die Verbesserung auch objektivieren ließe. Darüber gibt es meines Wissens wenige Untersuchungen, wobei man fairerweise sagen muss, dass sich solche Verbesserungen offensichtlich nur schwer nachweisen lassen. Welche Parameter (Röntgenbilder, MRT-Darstellungen usw.) wirklich geeignet wären, bleibt unklar.
Da für die meisten anderen Therapieverfahren (Schmerzmittel, Physiotherapie, Spritzen usw.) ebenfalls keine Nachweise existieren, dass es zu strukturellen Verbesserungen führt und der Grad der Verbesserung nur am klinischen Verlauf gemessen wird, sind hier die Erfolge der chinesischen Medizin mit dem gleichem Maßstab zu bewerten.


Angesichts dieser erfreulichen Ergebnisse darf ich alle aufmuntern, ihre Blockaden im freien Qi-Fluss – sprich ihre orthopädischen Probleme – in die Hände eines erfahrenen Akupunkturtherapeuten zu geben.

Einen angenehmen Sommer wünscht Ihnen Ihr
Martin Wörffel
 

Wenns im Rücken zwackt       Martin Wörffel

01.06.2017 Dr. Martin Wörffel


Neulich hörte ich zum wiederholten Male auf einer Fortbildung von einem Orthopäden, dass die einzige enge Korrelation zwischen dem Entstehen chronischer Rückenschmerzen und anderen Faktoren die Zufriedenheit am Arbeitsplatz darstellt. Das deckt sich mit meinen eigenen tagtäglichen Erfahrungen aus der Praxis. Alle anderen Faktoren, von denen wir immer denken, „ach klar, dass der Rückenschmerzen hat, bewegt sich nie, ist viel zu dick, sitzt immer nur am Schreibtisch“, usw. haben nur einen geringen Einfluss auf die Schmerzentwicklung. Schade, dass die Ergebnisse solch großer Untersuchungen nicht in den Personalabteilungen und Führungsetagen in diesem Lande bekannt sind, dann wäre vielleicht vieles anders an bundesdeutschen Arbeitsplätzen.
Das Fazit: Verbesserung der eigenen beruflichen Situation anstreben (falls möglich) ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.
Darüber hinaus fällt mir natürlich wieder die chinesische Medizin ein, die mit der Akupunktur, dem Schröpfen, der Wärmebehandlung, dem Gua Sha und der Heilkräuterbehandlung (extern und intern) schöne und sehr wirksame Methoden zur Schmerzbehandlung bereit hält.

In diesem Sinne ist das bekannte Motto „ein starker Rücken kennt keinen Schmerz“ im eigentlich gemeinten Sinne etwas sehr einseitig. Es kommt nicht auf die muskuläre Stärke an, wichtig sind (innere und äußere) Haltung, Koordination, muskuläre Balance, Ausdauer, Beweglichkeit und eben auch die innere Stärke.

Wörffel Blog

Frühjahrsgefühle
31.03.2017
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Dr. Martin Wörffel

Liebe Leser,

zumindest nach dem meteorologischen Kalender hat ja glücklicherweise bereits das Frühjahr begonnen. Wirklich warm ist es noch nicht, aber immerhin bereits merklich länger hell, und die Sommerzeit steht ebenfalls vor der Tür.

Also nicht nur Zeit für den berühmten Frühjahrsputz und die Sommerreifen, sondern auch für den Beginn der Sportsaison im Freien. Im Winterhalbjahr wird von vielen wegen der Witterung wenig Sport getrieben, vor allem wenn kein Fitnessstudio besucht wird.

Es ist schade, wie unterschiedlich die sportliche Aktivität in der Bevölkerung verteilt ist. Das fängt bei Jugendlichen bereits an: manche sind in ein bis zwei Vereinen aktiv, andere tun nicht wirklich viel. Die Gewichtsentwicklung sowie die zunehmende Unbeweglichkeit bei Jugendlichen ist besorgniserregend. Bei Erwachsenen ist es ähnlich: Es gibt eine regelrechte Massenbewegung in vielen Sportarten, von denen früher nur am Rande die Rede war: Marathonlaufen und Marathonbiken, Rennradfahren, Crossfit usw. Auf der anderen Seite ist die Zahl derjenigen, die gar nichts tun, enorm hoch.

Was mich immer wieder erstaunt, dass die zunehmenden Belege für die positiven Effekte des Ausdauersports auf die Gesundheit bei vielen nicht so richtig ankommen: Schon länger bekannt ist die anhaltende und deutliche Senkung des Blutdruckes, hinzukommen erhebliche und ebenfalls anhaltende Gewichtsreduzierungen, positive Effekte bei chronischen Atemwegserkrankungen, bei koronarer Herzerkrankung, sogar bei Herzschwäche wird heute eine Bewegungstherapie empfohlen. Des Weiteren sind zu nennen: schützende Effekte auf die Gelenke (v. a. Hüfte und Knie) sowie mental und psychisch ausgleichende Effekte, nachgewiesen vor allem bei Depressionen.

Aus chinesischer Sicht ist Bewegung gut, um Blockaden des Qi zu lösen. Es gilt aber darauf zu achten, hier das Gleichgewicht zu wahren: Qi- oder Yin-schwache Menschen sollten es auf keinen Fall übertreiben.

Ich persönlich finde, dass sich ein regelmäßiger Ausdauersport auch auf andere Lebensbereiche positiv auswirkt: Ausdauer und Konzentrationsvermögen nehmen zu, Belastbarkeit und Leidensfähigkeit im Alltag verbessern sich spürbar. Hier gibt es ungeahnte Ressourcen für die Gesundheitsprävention, die es zu nutzen gilt: Was mir vorschwebt, ist eine solide Integration des Sports in unser Bildungssystem, so wie es in England seit langem üblich ist. Dort ist der Sport genauso wichtig wie andere Schulfächer. Das oft gehörte Argument: Das schaffe ich nie, ich kann gerade mal 50 Meter laufen ist oft nur dem „Nicht-Tun“ zuzuschreiben. Ich empfehle jedem Interessierten die Lektüre von Bernd Heinrichs Betrachtungen über den Mensch und das Laufen (Laufen: Geschichte einer Leidenschaft). Nach seiner Meinung ist jeder Mensch in der Lage zu laufen, es muss ja nicht gleich ein Marathon sein.

In diesem Sinne hoffe ich, den einen oder anderen motiviert zu haben, die Winterpause zu beenden und in die Natur aufzubrechen.

Für alle, die gerne an Stadtläufen teilnehmen: Am 16.6. findet zum 31. Mal der Braunschweiger Nachtlauf statt. Seit Jahren läuft ein Praxisteam mit, das für interessierte Mitläufer/innen noch freie Startplätze hat.
Viel Erfolg bei Ihren Aktivitäten und bitte seien Sie immer vorsichtig.

Ihr Martin Wörffel